Tag 42: Seligman nach Kingman (Arizona)
Kurz vor 6 war ich 'On the Road again', denn heute soll's bis Kingman gehen. Das werden so ca. 140 km werden. Am Anfang mit 14 Grad angenehm kühl ging's in morgendlicher Stimmung durch eine tolle Landschaft. So gut wie kein Verkehr und ein tolles Licht - ein Hochgefühl zum Radeln. Im Hualapai Indian Reservation im Ort Peach Springs führt die Bahnlinie wieder parallel zur Route 66. Unter den vielen Zügen habe ich heute den ultimativen Güterzug gesehen. Vorn 5 Loks in der Mitte 3 Loks und am Ende nochmals 2 Loks und weit über 200 doppelstöckige Güterwagen mit je 2 Containern drauf. Der Wahnsinn.
Nach 9 Uhr setzte dann der Gegenwind wieder ein und verstärkte sich Stunde um Stunde. Dazu kam heute wieder mal ein Platten am Hinterrad. Beim Schlauchwechseln habe ich blödsinniger weise einen geflickten Schlauch verwendet, der aber nach einem Kilometer auch wieder Luft verloren hat. Das hieß, zweimal das Gepäck vom Rad, Rad umdrehen, Hinterrad raus und Schlauch ersetzen und mit der Minipumpe auf 5 Bar aufpumpen (ca. 250 mal Pumpen). Und das bei steigenden Temperaturen und immer stärker werdendem Gegenwind. Zum Schreien.
Unterwegs habe ich heute mehrere Radler getroffen, die jedoch in die andere Richtung unterwegs waren, was für die natürlich viel entspannter war. Ein Engländer, eine Finnin und drei Südkoreaner. Das Nette ist, dass wenn man einen anderen Radler sieht, anhält und sich gegenseitig austauscht.
Langsam steigerte sich der Gegenwind auf über 40 km/h!!! Der reinste Kampf. So ein Sch... Gegenwind. Geschwindigkeiten, die eine zweistellige Zahl erreichten waren schon ganz gut. Die extrem lange Gerade (25 km) vor Kingman gab mir dann den Rest, so dass ich an einer Gas Station kurz vor Kingman erst mal ne Stunde pausieren musste. Dann ging's wieder einigermaßen. Kingman selbst zeigte sich aber dann als sehr nett und interessant, so dass ich entschied hier einen Tag zu verbringen und checkte beim Motel 6 für zwei Tage ein. Nach dem Sprung in den Pool sah die Welt dann schon wieder besser aus. Das waren heute Höhen und Tiefen - verrückt.
|
Ich bin heute ständig nach Südwesten geradelt. Eine ständige Windgeschwindigkeit von über 40 km/h ist schon brutal. |