Resümee
Allgemeine Feststellungen
- Die letzten Kilometer einer Tagesetappe sind eindeutig länger als die ersten.
- Wenn man immer nach Westen radelt, muss man sich links mehr mit Sonnenschutz eincremen als rechts.
- Die Hup-Bestätigung der Fernbedienungs-Autoschlösser nerven gewaltig.
- Keine Einzel-Bierdosen in den meisten Supermärkten, Liquor Stores und Campgrounds erhältlich, sondern nur 6-Packs, 8-Packs oder 12-Packs erhältlich. Wollen die einen zum Alkoholiker machen?
- Aber in einfachen Restaurants kann man nicht mal ein Bier bekommen. Wegen dem teuren 'Licencing'.
- In Oklahoma wurde der Einkaufswagen erfunden. Dort habe ich zum ersten Mal aber auch motorisch angetriebene Wagen gesehen, auf denen die Kunden durch den Supermarkt fahren können.
- Am Straßenrand gibt es weniger Glasscherben als bei uns. Wen wunderts, da ja vorwiegend Dosen verkauft werden.
- Aber massenhaft Müll aller Art liegt am Straßenrand. Geplatze Reifen, Schrauben, Spanner und jede Menge Fast Food Verpackungen.
- Die RV Parks entpuppen sich immer öfter als "reine RV Abstellplätze" oder mittlerweile "geschlossene Plätze". Schwierig für die Planung. Daher doch öfters ein Motel. Auch sind die KOA Campgrounds für eine Person doch relativ teuer - so dass das Preis- Leistungsverhältnis im Vergleich zu einem Billig-Motel ziemlich schlecht ist.
- Übliche Floskel im Diner: "More Coffee?"
- Viele Motels, insbesondere die Ketten wie Motel 6 oder Super 8 sind fest in indischer Hand.
- Beim Bierkauf im Supermarkt wurde ich schon mehrfach nach meiner ID (Ausweis) gefragt. Denken die, dass ich noch keine 21 bin? Dagegen beim Route 66 Museum in Clinton fragte mich das junge Mädchen am Ticketverkauf ob "Adult" oder "Senior"? Verstehe da mal einer die Amis.
- Die Swimming Pools sind hier immer eingezäunt wie ein Hochsicherheitstrakt. Warum bloß?
- In Gesprächen, werden gern entfernte deutsche Vorfahren erwähnt. Oder bei den älteren (meinen) Generationen waren sehr viele in der Army in Deutschland (Heidelberg, Frankfurt ...) gewesen.
- USA ist nicht das Land des Fortschritts: Gigantische Mengen von Plastikmüll. Nicht nur Fast Food Müll, sondern zum Beispiel ein normales Motel/Hotel-Frühstück wird in dem Land zu 100% mit Plastik abgewickelt. Im Supermarkt bekommt man automatisch massenweise Einzel-Plastiktüten (2-3 Artikel pro Tüte). Oder Kunden lassen zum Einkauf im Supermarkt den Motor ihres Autos wegen der Klimaanlage einfach an.
'Lessons Learned' - das nächste Mal anders
- Gaskartuschen beim Flug nicht ins aufgegebene Gepäck, sondern erst vor Ort kaufen.
- Pack-Konzept nicht nur nach praktischen Überlegungen, sondern auch nach Gewicht.
- Stabilere Speichung der Laufräder (eventuel 4-fach gekreutzt) ist sinnvoll. Auch wenn ROSE meint, das muss nicht sein.
- Reifen mit mehr Profil sind bei dem Straßenzustand empfehlenswert. Auch wenn dann der Rollwiderstand höher ist, die bessere Pannensicherheit beruhigt.
- Statt das Doppelkettenblatt vorn hätte ich ein dreifaches Kettenblatt verwenden sollen. Habe das Gewicht von dem vielen Gepäck unterschätzt.
Was sich bisher besondern bewährt hat
- Das Zelt von Big Agnes. Sehr viel Platz, weniger als 2 kg und hat Extremregen ausgehalten.
- Die Fahrrad-Gamaschen mit Gore Tex bei Regen. Da ich nur ein paar Schuhe dabei habe, dürfen die nicht naß werden.
- Der zusätzliche Airstrike Aerolenker-Aufsatz bringt auf den langen Distanzen Entspannung in die Hände und wirkt bei Gegenwind.
- Das Kartenmaterial über die Route 66 Fahrradstrecke von Adventure Cycling Association
- Meine Radfahr-Sonnenbrille mit Lesebrillen-Einsatz. Perfekt - so kann ich auch die kleinsten Schriften auf der Karte und auf dem Garmin bzw. Smartphone lesen. Ohne dem wäre es horror.
- Mein neues Camelbak Trinksystem. 2,5 Liter zusätzliches Wasser. Und man kann beim Radeln trinken.
Was nix war
- Der von mir angepasste Rucksacktragegurt für meine Fototasche. Habe ich direkt in Chicago entsorgt.
- Mein Mini-Bluetooth-Lautsprecher. Ist zu leise beim Radeln (vor allem bei Gegenwind) und kostet viel Strom. Muss also immer geladen werden. Wieder ein Teil mehr zum Laden, das ist nicht praktikabel. Also doch lieber Ohrhörer.
Meine Favoriten
- Powerade (isotonisches Getränk) in verschiedensten Geschmackrichtungen. Vornehmlich Lemonade, Lime, Kiwi oder Mango. Gibt's in Supermärkten und an allen Tankstellen. 2-3 Flaschen am Tag sind bei mir üblich
- Milchshake Schoko beim McDonalds. Kommt gut zum Abkühlen
- Smoothie zum Selbstanmachen. Gibts öfters in Tankstellen
- Denny's Diner
Pannenstatistik
- Nach ca. 1800 km zweimal ein Speichenbruch am Hinterrad rechts. Ursache wahrscheinlich die ungünstige Beladung.
- Nach ca. 2100 km ein Platten im Vorderrad *
- Nach ca. 2300 km ein Platten im Hinterrad *
- Nach ca. 2520 km ein Speichenbruch am Hinterrad rechts
- Nach ca. 2580 km ein Platten im Hinterrad **
- Nach ca. 2660 km ein Platten im Vorderrad **
- Nach ca. 3124 km ein Platten im Hinterrad *
- Nach ca. 3180 km ein Platten im Hinterrad *
- Nach ca. 3480 km ein Speichenbruch am Hinterrad rechts
- Nach ca. 3650 km ein Platten im Hinterrad ***
- Nach ca. 3800 km ein Platten im Hinterrad ***
* Jeweils ein super-kleines Stück Draht, mit hoher Wahrscheinlichkeit aus Resten der Drahtbewährung der massenhaft rumliegenden, geplatzten Reifen auf der Interstate.
** Kleine aber sehr stabile Dornen.
*** Kein Fremdkörper zu entdecken, nur Materialabnutzung am Schlauch. Es scheinen Reibungen durch den eingelegten Pannenschutz zu sein. Deshalb habe ich den Pannenschutz wieder entfernt.
Letzte Änderung am Freitag, 31. Mai 2019 um 13:36:14 Uhr.